2021 war ein Jahr, in dem sich das Gesundheitswesen weiterhin großen Herausforderungen stellen musste, das aber auch wichtige Fortschritte ermöglicht hat. Und auch dieses Jahr wird von tiefgreifenden Veränderungen und enormen Chancen begleitet werden – nicht zuletzt, da die COVID-19-Pandemie die Welt noch immer im Griff hat. Drei Entwicklungen stechen dabei besonders heraus, die die Zukunft des Gesundheitswesens auf allen Ebenen in den nächsten zwölf Monaten prägen werden – von der Entlastung und Unterstützung der Mitarbeitenden über klinische Prozesse bis hin zu der Behandlung von Patient*innen.

Trends in 2022

Das Jahr 2021 war für Mitarbeitende im Gesundheitswesen ein besonders schwieriges. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben Millionen von Menschen weltweit getroffen. Sie haben zu Personalengpässen geführt, die Gefahr für Burnouts bei Mitarbeitenden im Gesundheitswesen erhöht und große Veränderungen in der Versorgung von Patient*innen verursacht. Und da die neue Omikron-Variante für einen erneuten Anstieg der Infektionsraten und Inzidenzen sorgt, scheinen diese Herausforderungen noch lange nicht vorüber zu sein.

Gleichzeitig war das letzte Jahr aber auch entscheidend für die Zukunft des Gesundheitswesens. Die digitale Transformation wurde weiter beschleunigt, angetrieben durch das wachsende Interesse von Patient*innen und den medizinischen Fachkräften an Telemedizin und digitale Möglichkeiten. Lang erwartete Veränderungen wurden umgesetzt, um die Erfahrungen von allen Beteiligten zu verbessern und der Gesundheitssektor konnte ein starkes digitales Fundament für seine Zukunft legen.

Daher ist jetzt die Zeit gekommen, den Blick nach vorne zu richten. Hier sind drei Trends in 2022, die das Gesundheitswesen prägen werden:

1. Die Burnout-Krise unter Beschäftigten wird zu Änderungen bei den Arbeitsabläufen führen

In einer aktuellen Studie von HIMSS und Nuance bestätigen 98 Prozent der Klinikärzt*innen, dass sie in der Vergangenheit bereits unter einem Burnout gelitten haben. Dieser Trend besteht seit Beginn der Pandemie und hat mit der Zeit erhebliche Auswirkungen auf alle Bereiche – von der erhöhten Personalfluktuation bis hin zu der kritischen Versorgung von Patient*innen.

Diese Herausforderung ist vielschichtig und wird von verschiedenen Personen und Teams ganz unterschiedlich wahrgenommen. Dies erschwert bislang eine effektive Bewältigung. Wenn sich die Digitalisierungsstrategien von Gesundheitsorganisationen künftig weiterentwickeln, wird daher der Fokus stärker darauf liegen, Reibungspunkte zu minimieren und unnötige manuelle Tätigkeiten aus dem Arbeitsalltag der Ärzt*innen und Pflegekräfte zu verbannen. Dadurch können diese mehr Zeit mit der Behandlung und Versorgung ihrer Patient*innen verbringen. Der technologische Fortschritt und die Optimierung der Arbeitsabläufe ermöglichen diesen Wandel. So können Organisationen beginnen, viele einzelne Frustrationsfaktoren, die zu Burnout führen, zu beseitigen. Das Ergebnis wird eine höhere Zufriedenheit unter den Mitarbeitenden und Patient*innen sein.

In den USA kommen bereits leistungsstarke neue Technologien zum Einsatz, die Aufgaben wie die Dokumentation von Pflegetätigkeiten umgestalten und dem Klinikpersonal so mehr Freiheiten einräumen, sich auf ihre Patient*innen zu konzentrieren. Dies reduziert die Burnout-Fallzahlen. Auf den ersten Blick mögen solche Workflow-Verbesserungen minimal erscheinen. Sie können jedoch enorme Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und der Patient*innen haben.

2. Die Beziehung zwischen IT-Anbietern und Gesundheitseinrichtungen wird zur strategischen Partnerschaft

In der Vergangenheit betrachteten Krankenhäuser und andere medizinische Leistungserbringer Technologieanbieter nur als Unternehmen, die ihnen die erforderlichen digitalen Lösungen bereitstellten. Da allerdings die Pandemie das Tempo des digitalen Wandels im gesamten Gesundheitswesen auf ein fast unkontrollierbares Niveau beschleunigt hat, ist das Vertrauen vieler Organisationen in die Anbieter gewachsen. Sie unterstützen sie dabei, sich schnell und effizient weiterzuentwickeln und ebnen den Weg in die Zukunft des Gesundheitswesens.

Im Rahmen dieser neuen strategischen Partnerschaft verändert sich die Rolle der Technologieunternehmen – von IT-Anbietern hin zu vertrauenswürdigen Beratern und zuverlässigen Unterstützern. Diese bieten strategische Beratung, erstklassigen Service und Statusreports zu gemeinsam definierten Zielen, wann immer diese benötigt werden. Anstatt auf die Erfüllung spezifischer Anforderungen zu warten, arbeiten Partner proaktiv zusammen, um die digitalen Strategien von Gesundheitsversorgern zu unterstützen und kreative Lösungen für neue Herausforderungen zu finden, wie beispielsweise:

  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Bekämpfung von Burnout durch innovative digitale Lösungen
  • Die Vereinfachung von Arbeitsabläufen, damit sich die Pflegekräfte und Ärzt*innen auf die Versorgung von Patient*innen konzentrieren können
  • Den richtigen Umgang mit Telemedizin und die Entwicklung neuer Best Practices für die Fernbehandlung
  • Das Verständnis für sich stetig ändernde Patient*innenpräferenzen und -erwartungen sowie das Verständnis, wie Technologie helfen kann, diese zu erfüllen

Durch die steigende Bedeutung von Partnerschaften im gesamten Gesundheitswesen werden Organisationen von ihren Partnern auch erwarten, dass diese ihnen helfen, Standards zu etablieren und einzuhalten, durch die sie flexibel bleiben und die eine einfache Zusammenarbeit ermöglichen, ohne dass dabei die Versorgung oder der Datenschutz beeinträchtigt werden.

3. Mehr wegweisende KI-Anwendungen

Künstliche Intelligenz (KI) wird bereits im gesamten Gesundheitswesen eingesetzt. Sie hilft zum Beispiel bei der genauen Erfassung und Aufzeichnung von Daten bei der Behandlung oder durch die vollständige Automatisierung von Anfragen nach Gesundheitsinformationen, die keine Notfälle sind. Dies ist jedoch erst der Anfang – das volle Potenzial von KI für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung entfaltet sich jetzt erst langsam.

Wenn Gesundheitsorganisationen und Forscher strenge Standards für den sicheren Austausch von Gesundheitsdaten festlegen, werden neue kollaborative KI-Projekte erstaunliche Ergebnisse liefern, die die Grenzen des Möglichen erweitern und fundiertere Entscheidungen auf Grundlage der neusten verfügbaren Forschungsdaten ermöglichen.

Auch in 2022 der Zeit voraus

Das Gesundheitswesen befindet sich weltweit in einem Wandel, bei dem sich vor allem die digitale Transformation mit unglaublicher Geschwindigkeit vollzieht. Wir werden im Laufe dieses Jahres immer wieder Neuigkeiten und Updates veröffentlichen, um zu sehen, wie sich diese Trends entwickeln und welche Auswirkungen sie auf Patient*innen, die Fachkräfte, medizinische Organisationen und die Zukunft des Gesundheitswesenshaben.

Wir möchten auch all denjenigen, die im Gesundheitswesen tätig sind, für ihre Arbeit danken, die sie für die Gesellschaft, Patient*innen und Kolleg*innen leisten.

Erleben Sie die Zukunft

Erfahren Sie mehr über die Zukunft im Gesundheitswesen in 2022.

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Diana Nole

Über Diana Nole

Diana kam im Juni 2020 als Executive Vice President und General Manager des Nuance-Geschäftsbereichs Healthcare, der sich auf die Verbesserung der gesamten Arzt-Patienten-Erfahrung durch innovative KI-Technologieanwendungen konzentriert. Sie ist für das gesamte operative Geschäft, die Wachstums- und Innovationsstrategie, die Produktentwicklung sowie für Partner- und Kundenbeziehungen verantwortlich. Im Laufe ihrer Karriere hatte Diana zahlreiche Geschäftsführungs- und Führungspositionen inne: Sie war CEO der Healthcare-Sparte von Wolter Kluwers, Präsidentin des Geschäftsbereichs Digital Medical Solutions von Carestream und Vizepräsidentin für Strategie, Produktmanagement und Marketing des Geschäftsbereichs Healthcare Information Technology Solutions von Eastman Kodak. Diana hat einen Doppelabschluss in Informatik und Mathematik von der State University of New York in Potsdam und einen MBA von der University of Rochester's Simon School.