Krankenhäuser stehen unter großem Druck, da sie immer mehr bürokratische und administrative Aufgaben erledigen müssen. Ein großer Faktor ist dabei die Dokumentation. Diese ist zwar einerseits wichtig für die Versorgung der Patient*innen, andererseits kostet sie die Mitarbeitenden aber viel Zeit, die so schon knapp bemessen ist. Im Uniklinikum Ruppin-Brandenburg setzt das Fachpersonal in der Kinderklinik und der Sektion Psychosomatik deshalb auf Conversational AI, um unter anderem Befunde und Arztbriefe direkt in die relevanten Systeme zu diktieren – ein enormer Zeitgewinn mit positiven Auswirkungen auf Mitarbeitende und Patient*innen.
Die administrativen Anforderungen an Ärzt*innen und Pflegekräfte nehmen stetig zu, im Jahr 2020 nahm laut Bürokratieindex der Kassenärztlichen Vereinigung allein der Bürokratieaufwand 61 Arbeitstage ein. Insbesondere die Dokumentation kostet inzwischen sehr viel Zeit. Gleichzeitig kann sie aufgrund des hohen Zeitdrucks, der etwa in Krankenhäusern auf dem Personal lastet, oft nicht so ausführlich erstellt werden, wie es sich das Fachpersonal für die optimale Betreuung und Behandlung seiner Patient*innen wünschen würde.
Auch die Mitarbeitenden des Universitätsklinikums Ruppin-Brandenburg (ukrb) kennen diese Herausforderung. Der Maximalversorger hat den Anspruch, den Menschen in der Region und darüber hinaus eine hochwertige und umfassende medizinische Versorgung zu bieten. Dafür betreibt die ehemalige Nervenheilanstalt über 800 Betten und die mehr als 2.500 Mitarbeitenden kümmern sich in über 20 medizinischen Fachdisziplinen jährlich um gut 26.000 stationäre Patient*innen.
Ein Drittel weniger Dokumentationszeit
Allein in der Kinderklinik, die eine allgemeinpädiatrische und eine neonatologische Station umfasst, versorgen acht Ärzt*innen und 26 Pflegekräfte pro Jahr ungefähr 1.300 Neugeborene und Kinder. In der Vergangenheit dokumentierten die Mitarbeitenden Behandlungen manuell am Computer oder schickten Diktate von Briefen und Befunden gelegentlich an ein Schreibbüro, das die Transkription übernahm. Doch dieses Vorgehen sorgt dafür, dass Patient*innen auf Dokumente, die für ihre weitere Behandlung relevant sind, warten müssen.
„Die größte Herausforderung der Dokumentation im Arbeitsalltag ist der zunehmende Zeitdruck“, sagt Dr. Eileen Riedel, Oberärztin in der Kinderklinik und auf der allgemeinpädiatrischen Station tätig. Diesem begegnet sie inzwischen mithilfe von Dragon Medical One . Dank der KI-basierten Lösung können die Mitarbeitenden der Kinderklinik ihre Visiten, Befunde oder Arztbriefe einfach und schnell in die entsprechenden Systeme diktieren. Die automatische Rechtschreibprüfung durch das Programm sorgt dafür, dass die Dokumentation fehlerfrei ist. Ein Vorteil ist in den Augen von Dr. Riedel dabei auch die Möglichkeit, eigene Textbausteine zu erstellen. Diese erleichtern die Arbeit zusätzlich.
Grundsätzlich empfand sie den Einstieg in die Lösung als einfach und anwenderfreundlich, sodass sie „im Arbeitsalltag nicht mehr auf Spracherkennung verzichten möchte, weil das eine enorme Zeitersparnis bedeutet und mir Zeit für wichtigere Dinge lässt.“ In der gewonnenen Zeit – sie spart gut ein Drittel der bisherigen Dokumentationszeit ein – übernimmt sie andere Aufgaben, um ihre Kolleg*innen zu unterstützen. Zudem kann sie nun rechtzeitig Feierabend machen, was ihre Arbeitszufriedenheit enorm erhöht hat.
Mit der Qualität der Dokumentation steigt auch die Versorgungsqualität
Auch in der Sektion Psychosomatik bringt der Einsatz von Dragon Medical One Vorteile: Hier erhalten jährlich mehrere hundert Patient*innen eine vollstationäre und über hundert weitere eine tagesklinische Behandlung. Dabei ist der Zeitgewinn durch die Conversational-AI-Lösung eine enorme Arbeitserleichterung, darüber hinaus sorgt sie für eine höhere Qualität der Dokumentation durch die Vollständigkeit der Informationen: „Gerade in der Psychosomatik und Psychotherapie, wo man gerne viel über die Patient*innen dokumentieren möchte, weil man sich viel austauscht, ist Spracherkennung ein großer Vorteil“, erklärt Dr. Frank Schoeneich, leitender Arzt der Sektion Psychosomatik.
Um das Verhältnis zu seinen Patient*innen zu stärken und sie aktiv in ihre Behandlung einzubinden, verwendet er die Spracherkennung auch im Beisein von ihnen, sodass diese die Dokumentation beurteilen und bei Bedarf ergänzen können. Diese konsensuelle Validierung zwischen den Beteiligten fördert den dynamischen Austausch und fördert das Vertrauen in den behandelnden Arzt, ist Dr. Schoeneich überzeugt. Den Patient*innen hilft es, mehr über sich und ihre Diagnose zu erfahren, was den Behandlungserfolg positiv beeinflussen kann.
Durch den geringeren Aufwand profitiert zudem die Qualität der Dokumentation: „Die Möglichkeit, Therapieverläufe und Aufnahmebefunde zu diktieren, erlaubt es uns, Inhalte viel ausführlicher und detaillierter zu erfassen.“ Daraus folgt auch ein besserer Überblick des Behandlungsverlaufs, was die Patientenversorgung verbessert. Und auch der Austausch unter Kolleg*innen profitiert davon, wenn relevante Informationen unmittelbar zur Verfügung stehen. Sowohl Dr. Riedel als auch Dr. Schoeneich berichten von einem effizienteren Umgang mit der Ressource Zeit und von einer höheren Arbeitszufriedenheit. Die KI-basierte Lösung Dragon Medical One ermöglicht es ihnen, sich intensiver um ihre Patient*innen zu kümmern, mehr relevante Informationen zu erfassen und die Qualität der Dokumentation zu verbessern.